Und so mancher trägt eine besondere Last

Aufsteigende Tendenz kann der Altstadtlauf Wangen zum zweiten Mal in Folge verzeichnen. Erneut beteiligten sich am Samstag mit insgesamt 1227 Läufern vom Kindergarten- bis ins Seniorenalter wieder deutlich mehr Läufer. Unter die 727 Stolperer mischten sich auch wieder einige Kreative. Für die abermals in voller Montur mitlaufende Feuerwehr und das Team Crossfit mit seinen 25-Kilogramm-Baumstammstücken lobte die veranstaltende MTG Wangen Sonderpreise aus.

Das verzeichnete Plus von 137 Sportlern gegenüber dem Vorjahr ist vor allem den Kindergärten zu verdanken. 225 Bambini bedeuteten Rekord. Kein Wunder also, dass es am Start an der Herrenstraße nur so wuselte. „Ich war weit vorne mit dabei“ verkündete der sechsjährige Önder im gelben St.-Antonius-T-Shirt danach stolz. Gemeinsam mit „vielen Kumpels“ hat er die 450-Meter-Runde über die Braugasse bewältigt. Was ihm besonders am Lauf gefällt? „Der Applaus ist toll“, meinte Önder, der 2019 auf jeden Fall auch als Schüler wieder mitmachen will.

Von Applaus getragen

Von Applaus getragen wurden selbstverständlich auch die nachfolgenden Läufer – samt den Stolperern. Unter sie mischten sich die Pratoläufer, die zahlenmäßig mit der Realschule größte Läufertruppe, die wie im Vorjahr mitlaufenden Feuerwehrler in Vollmontur und das Team Crossfit, das Baumstammstücke mit sich schleppte.

Unten, in der Karlstraße, rockten die St. Martin-Ministranten die Läufer. Wasser als innere wie äußere Abkühlung gab es zwar auch in der Bindstaße, ein „Phon-Doping“ mit „Samba des Janeiro“ oder anderen, motivierenden Songs beschallte die Läufer aber ausschließlich in der Unterstadt.

Im Pulk gab es auch die anlässlich des Laufes gebildete Gemeinderats-Koalition Gerhard Lang und Ingrid Detzel zu beobachten – oder auch zwei Damen mit Rollator. Eine davon: Erika Liebe, die mit ihren 83 Jahren zwei Runden für den Karateverein Butokukai schaffte. „Bisher habe ich immer zugeschaut. Das Mitgehen war großartig, der Lauf ist toll organisiert“, sagte Liebe, die früher selbst Läuferin war und 1988 ihren letzten Lauf bestritt.

Mit 25 und 14 Kilogramm schweren Holzstücken für Männer und Frauen waren die beiden Teams von Crossfit unterwegs. „Bei uns gibt es verschiedene Trainingsmethoden mit und ohne Gewichten“, erzählte Teammitglied Paul Vincenz Jejkal. Die Idee mit den Holzbrocken wurde geboren, um darauf aufmerksam zu machen. „Es war tatsächlich ziemlich anstrengend, zumal man auch den Schritt synchronisieren und das Gewicht immer wieder auf die andere Schulter nehmen muss“, sagte Jejkal. Für die Feuerwehr und Crossfit gab es für den überdurchschnittlichen Kraftakt in jedem Fall eine Sonderehrung.

Zu denen, die mit acht Runden innerhalb der 30 Altstadtstolperer-Minuten eine der meisten Rundenstriche sammelte, gehörte Realschul-Schulleiter Heiko Kloos: „Bei uns gehört die Teilnahme in Klasse sechs ja zum Schulkonzept.“ Nahezu alle Sechstklässler und einige mehr waren mit dabei: „Die ziehen ganz gut mit.“

Gute Erfahrung für Schüler

Kloos spricht von guten Erfahrungen, die seine Schüler mit diesem verpflichtenden Sport-Projekt mit nach Hause nehmen: „Wenn ich nach dem Lauf in die stolzen Augen der Schüler sehe, habe ich schon den Eindruck, dass es etwas Positives ist.“

Viel Positives konnte auch Mitorganisator Otto Joos dem 23. Altstadtlauf abgewinnen: „Aus meiner Sicht ist es super gelaufen.“ Deutlich „entspannter“ empfand Joos die Platzsituation nach der erstmals wieder erfolgten Verlegung der Altstadthockete auf den Postplatz: „Wir bekommen hier mit 800 Plätzen ungefähr doppelt so viel Leute unter als auf dem Marktplatz.“ Den Leuten jedenfalls gefiel es. Zumindest dauerte die Hockete bis weit in den Abend hinein.

Ergebnisse des Altstadtspolperers:

Kategorie bis 15 Starter: 1. SC Vogt (15 Läufer/85 Runden/5,67 Runden im Schnitt), 2. ABL-Technic und Narrenzunft Leupolz (jeweils 15/78/5,20), 4. Team Schweden (12/68/5,67), 5. Seniorenzentrum St. Vinzenz (12/56/4,67), 6. FC Edel Atzenberg (8/53/6,63), 7. BSA-SG Niederwangen (13/51/3,92), 8. FC Wangen (7/49/7,00), 9. Ifsb Altenpflege Wangen (9/49/5,44), 10. Crossfit Wangen (13/30/2,31), 11. Freunde der Martinstorschule (5/25/5,00), 12. Volksbank Allgäu Oberschwaben und Wissmann GmbH (jeweils 4/22/5,50), 14. Jenny und Klaus (2/12/6,00)

Kategorie 16 bis 30 Starter: 1. MTG-Sportinsel (28/153/5,46), 2. Kreissparkasse (28/140/5,00), 3. Farben Hildebrand (21/109/5,19), 4. Waldner (16/92/5,75), 5. THW Wangen (18/21/5,06)

Kategorie 31 bis 60 Starter: 1. Laufstafette Wangen-Prato (54/323/ 5,98), 2. Karateverein Butokukai (51/278/5,45), 3. Stadt Wangen (47/229/4,87)

Kategorie mehr als 60 Starter: 1. Pumpenfabrik (99/494/4,99), 2. Altstadthopser Metzgerei Joos (80/439/5,49)

Schulwertung: 1. Martinstorschule (11 Teilnehmer, 56 Runden, Quote 15,07 Prozent), 2. Realschule Wangen (119/644/ 14,86), 3. GWRS Niederwangen (21/108/12,21)

Gesamt: 24 Mannschaften, 727 Läufer, 3834 Runden, 5,27 Runden je Läufer im Schnitt

Schulwertung Nachmittagsläufe: 1. Grundschule Deuchelried (Mitmach-Quote: 23,60 Prozent/21 Teilnehmer), 2. Grundschule Neuravensburg (22,22/20), 3. Grundschule im Ebnet (20,66/25), 4. Berger-Höhe (11,39/32), 5. Grundschule Praßberg (8,67/13), 6. Grundschule Niederwangen (4,69/3), 7. Grundschule Leupolz (4,48/3), 8. Martinstorschule (1,37/1), 9. Rupert-Neß-Gymnasium (0,22/2)

Kindergartenwertung Nachmittagsläufe: 1. St. Verena (Mitmach-Quote: 62,32 Prozent/43 Teilnehmer), 2. Kiga Piepmatz (50/6), 3. Kiga im Ebnet (49,38/40), 4. Kiga Arche Noah (48,57/17), 5. Kiga am Gottesacker (36,23/25), 6. St. Michael (33,33/13), 7. Kiga St. Monika (29,73/22), 8. Kiga Bienenstock (27,03/40), 9. Kiga St. Antonius (25,40/16), 10. Kiga Haid (18/18), 11. Kiga St. Gebhard 7/7)

Quelle Bild/Bericht: szon.de