Die Freiwillige Feuerwehr Wangen hat am Sonntag beim Tag der offenen Tür erneut den Bürgern die Möglichkeit gegeben, ihre Wehr aus allernächster Nähe zu erleben. Das Augenmerk galt in diesem Jahr den Einzitsätzen in luftiger Höhe, aber es wurden auch Beispiele von Rettungen in der Tiefe aufgezeigt.
„Komm vorbei und sei dabei!“ Dieser Aufruf blieb nicht ohne Widerhall. Wenngleich die Besucher wegen der Hitze eher den Vormittag für einen Rundgang durch das Haus oder für eine Fahrt mit dem Feuerwehrauto wählten, so waren über den Tag verteilt doch genügend Gäste auf dem Gelände am Südring vertreten, um von einer erfolgreichen Veranstaltung zu sprechen.
Nachdem die Tore bereits vor elf Uhr geöffnet worden waren und sich die Halle, in der neben den Ständen im Freien Speisen und Getränke ausgegeben wurden, nach und nach füllte, sah man auch die ersten Familien nach Spielangeboten für die Kleinen schauen. Vor allem alles, was im Zusammenhang mit Wasser stand, war begehrt. Der vierjährige Steffen quietschte vor Vergnügen, als es ihm mit der Hilfe seines Papas und einem Schlauch gelang, einen Ball die Wasserrutsche hinaufzubefördern.
Eine beträchtlich größere Höhe mussten jene Kameraden bewältigen, die einen in Not geratenen Mann aus einem mehrstöckigen Haus (hier war es der „Übungsturm“) zu retten hatten. „Bis zum dritten Obergeschoss greift der zweite Rettungsweg, mit einer Drehleiter geht es bis zum siebten oder achten Stockwerk hoch“, erklärte Christoph Bührer, der immer wieder von der Wichtigkeit eines solchen Feuerwehrtages sprach.
Am Sonntag war es eine bis maximal zwölf Meter zu erreichende dreiteilige Schiebeleiter, die sich auf dem Dach des herbeigerufenen Einsatzfahrzeuges befand und so schnell wie möglich aufgebaut wurde. „Es ist eine schwierige und nicht für jedermann geeignete Rettung“, sagte Bührer und wies auf den ersten Feuerwehrmann hin, der die Leiter bis zum Hilfsbedürftigen erklomm und ihn mit Worten solange beruhigte, bis die Sicherheitsleine angebracht war. Zu zweit befreite man den Mann aus seiner misslichen Lage und übergab ihn dem Rettungsdienst.
Dass Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz eng zusammenarbeiten, das dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. Dass aber die Mitglieder der DRK-Altersabteilung auch nach ihrem offiziellen Austritt weiterhin Aufgaben übernehmen, das ist nicht allen bekannt. Rainer Waibel, 30 Jahre lang Bereitschaftsleiter und jetzt Leiter der 33 „Senioren“, berichtete: „Wir helfen insbesondere bei den Wangener Terminen zur Blutspende, wobei die Bereiche „Betten, Versorgung, Küche“ heißen. Auch nehmen sie immer noch an Schulungen teil, um stets auf dem Laufenden zu sein.
„Uns kennt man in Wangen“, sagt Waibel und zieht den Umkehrschluss: „Und wir wissen genau, wo sich ein Defibrillator befindet und wie er anzuwenden ist. Wir laufen stets mit offenen Augen durch die Stadt.“ Anton Lanz erinnert sich daran, wie man während seiner aktiven Zeit mit der Feuerwehr „in der Tiefe“ zusammengearbeitet hat. Da war unter anderem die Frau, die in den Hammerweiher gegangen war, um sich das Leben zu nehmen. Sie wurde gerettet.
Interessant zweifellos auch, was Peter Thum zu zeigen hatte: eine Flugdrohne, die gute Dienste bei der Lageerkundung, bei der Personensuche oder auch bei der Gefahrstoffmessung leisten kann. „Natürlich können wir nicht selbständig handeln, sondern werden, wenn die Drohne in Betrieb gehen soll, vom Kreisbrandmeister alarmiert“, so der Löschmeister.
Quelle Bericht/Bild: szon.de