Datum: 22. April 2020
Alarmierungsart: B3 -Brand groß
Art: Brandeinsatz
Einsatzort: Kisslegg
Fahrzeuge: KdoW, DLK23/12, TLF16/25, MTW1/19-1
Weitere Kräfte: Feuerwehr Kisslegg, KBM v. D. Norbert Fesseler, Polizei
Einsatzbericht:
Der Brand in einer Produktionshalle der Krumbach Mineralbrunnen GmbH bei Kißlegg hat am Mittwochvormittag zwar zu einem Großeinsatz der hiesigen Feuerwehr geführt, scheint aber im Ergebnis glimpflich abgelaufen zu sein. Verletzte gab es keine, die Polizei schätzt den Schaden auf 50.000 bis 100.000 Euro.
Das Feuer war gegen 7 Uhr in einer Produktionshalle des Mineralwasserherstellers Krumbach im gleichnamigen Kißlegger Teilort ausgebrochen.
Ein Großaufgebot der Kißlegger Wehr aus den Abteilungen Kißlegg und Immenried mit neun Fahrzeugen und rund 50 Mann rückte an, unterstützt wurde sie durch die sogenannte Überlandhilfe der Wangener Wehr, die auch eine Drohne im Einsatz hatte. Johanniter und Polizei waren ebenfalls vor Ort. Die Kreisstraße zwischen Kißlegg und Rötenbach war während der Löscharbeiten zunächst gesperrt.
Offenes Feuer war laut Auskunft der Polizei jedoch wenig zu sehen, der Brand habe sich größtenteils auf das Innere der Dachkonstruktion bezogen, wie ein Polizeisprecher der SZ mitteilte. Es habe auch keine Verletzten gegeben, die gut 50 Mitarbeiter hätten unversehrt die Halle verlassen können. Die Brandursache sei noch nicht geklärt, die Einsatzmaßnahmen seien gegen 10 Uhr im Prinzip beendet gewesen, die Kreisstraße ist seitdem für den Verkehr wieder geöffnet.
Zum genauen Geschehen in Krumbach war am Mittwochmorgen auch vor Ort nahezu nichts zu erfahren. Nachdem gegen neun Uhr Florian Bodenmüller – bei den Feuerwehren im Kreis Ravensburg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig – eingetroffen war, zog dieser sich zunächst mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Norbert Fesseler und dem Betriebsleiter der Mineralbrunnen am Standort Krumbach, Alexander Diehm, zurück.
Danach war von den Feuerwehrverantwortlichen nichts mehr zum Brand und zum Einsatz zu erfahren. Betriebsleiter Diehm hielt sich ebenfalls bedeckt und verwies auf seine Pressestelle.
Auch Wangener Wehr war im Einsatz
Zu beobachten war, dass neben der Kißlegger Wehr auch die Feuerwehr aus Wangen mit einer Abordnung vor Ort war. Die Wangener hatten eine Kameradrohne dabei, mit der sie das Gebäude mehrmals überflogen. Am Boden schauten sich mehrere Feuerwehrmänner, unter anderem Kißleggs Vize-Kommandant Claudius Weiland, die Aufnahmen, die die Drohne auf einen Bildschirm übertragen hat konzentriert an. Ein Teleskoplader war ebenfalls im Einsatz.
Über ihn gaben zwei Feuerwehrmänner vom Dach des Gebäudes augenscheinlich angekohlte Bretter nach unten – ebenfalls transportierten sie Fässer mit verbranntem Material.
Gegen halb zwölf meldete sich der Betriebsleiter Diehm bei der SZ. Zu dem Zeitpunkt lief die Produktion in zwei von drei Anlagen bereits wieder und auch das Verladen wurde wieder aufgenommen, so Diehm. Die Feuerwehr war laut Diehm zehn Minuten zuvor abgerückt.
Der Betriebsleiter äußerte sich folgendermaßen zum Feuer. „Wir hatten einen Brand an der Verkleidung an der Treppe zum Dach.“ Durch Rauchaufstieg an der Außenfassade sei dieser entdeckt worden. Woraufhin „alle Mitarbeiter sehr schnell und vollzählig zum Sammelplatz das Gebäude verlassen haben und zum Sammelplatz gekommen sind“.
Zerstört wurde laut Diehm die Fassade des Treppenaufgangs zum Dach und eine Lichtkuppel. Außerdem sei die Dachfolie des Flachdachs „in Mitleidenschaft“ gezogen worden. Dass nur zwei von drei Produktionsanlagen im Moment laufen, liegt laut Diehm daran, dass bei der dritten wegen des Löschwassers noch Schaltschränke kontrolliert werden müssen.
Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest
In Zahlen konnte Diehm den entstandenen Schaden noch nicht fassen. Auch wie der Brand entstand, konnte er noch nicht sagen.
Kißleggs Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter, Andreas Wiltsche, zeigte sich am Mittag zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. Die Drohne, die in Wangen stationiert ist, sei hilfreich gewesen, die Lage einzuschätzen. „Das ist geschickt für die Führungsgruppe. Wir am Boden haben ja nicht den Blick drauf, wie’s da oben aussieht.“ Ein „Super Baustein“, so Wiltsche, seien die Drohnenaufnahmen der Wärmebildkamera für den Gesamtüberblick.
Besonderes Augenmerk hatte die Wehr wohl auf einen Elektroraum, der sich unter dem betroffenen Dach befindet. Hier habe man das Löschwasser direkt wieder abgesaugt und Planen zum Schutz der Elektronik eingesetzt. Denn: „Da kamen von natürlich immer wieder Glutstücke.“ Der Schaden im Elektroraum sei enorm gering. „Aber auch nur, weil man dementsprechend von unserer Seite aus agiert hat.“
Zur Brandursache ermitteltet der Polizeiposten Vogt zurzeit noch. In einer Pressemitteilung hieß es am Mittag der Brand sei, nach der derzeitigem Ermittlungsstand, im Bereich eines Dachzugangs ausgebrochen, „wo hinweisende Spuren sichtbar waren“. Unklar sei noch, wie der Brand genau entstanden ist. Die Polizei schließt derzeit „ein fahrlässiges Brandstiftungsdelikt“ nicht aus.
Quelle Bericht/Bilder: szon.de